Auto aufladen

Ich durfte vor ein paar Wochen meine erste kurze Langstrecke (~550km) in die Niederlande mit meinem Leih-ID.3 absolvieren.

Da das ja die gleiche Software ist, hier meine Erfahrungen soweit:

Das Navi plant dir (wenn eingeschaltet) automatisch einen Ladestopp (mit dauer: ~50 Minuten) bei etwa 50 bis 70 km Restreichweite. Allerdings beachtet es dabei nicht, ob diese frei, defekt oder anderweitig nicht einsatzbereit ist - aber alle funktionieren mit der "WeCharge"-Karte. Bin im Grunde einfach losgefahren und hab mich überraschen lassen

Damit bin ich auch sehr gut durchgekommen und so etwas wie "Reichweitenangst" hatte ich hierbei nie

In den Niederlanden selbst gab es nahezu an jeder ecke irgendwo eine öffentliche 22KW Ladebox - die nimmt man dann gerne mit, wenn man Bummeln oder Essen geht.

Zitat von Biker68

Beim Urlaub / Events ist das aber gelegentlich mal anders.

Das hilft nur: fliegen!

Mein Vermieter möchte keine Wallbox am Haus und da es keinen offiziellen Stellplatz gibt, schaue ich in Sachen "Daheim laden" in die Röhre. Dafür bietet mein Arbeitsgeber mir die Möglichkeit kostenfrei zu laden, deswegen stresst mich das nicht. Während meines "Alltagstests" mit dem ID.4 stellte ich fest, dass in meinem Umkreis zwar einige Säulen vorhanden sind, aber es halt wirklich bedeutet, dass ich 15 km fahren und dann ein Buch mitnehmen sollte. Dennoch hat es mich nicht abgeschrekt.

Ich glaube im Großen und Ganzen kommt man schon ganz gut durch Deutschland. Ländliche Gegenden sind dann eher das Problem. Wenn ich von mir zu einem Geschäftspartner nach Hessen fahre, komme ich mit einer Ladung bequem hin, müsste aber, um zurück zu kommen, bei ihm nachladen. Der nächste Schnellladepunkt von ihm aus ist allerdings 37 km in die falsche Richtung. (stand 2021).

Das Einzige woran man sich gewöhnen muss ist, dass man eben nicht in 10 Minuten für 1.000 km Tankt, sondern mehrere Stops einlegt, die dann auch nur ein paar hundert KM Reichweite addieren.

Ich glaube allgemein, vieles ist Gewohnheitssache und vielleicht ist diese Entschleunigung auch gar nicht verkehrt. In den folgenden Generationen der E-Mobilität wird die Ladegeschwindigkeit deutlich zugenommen haben und vermutlich auich die Reichweite. Zusammen mit der steigt wachsenden Ladeinfrakstruktur ist es also eher ein kurz- bis mittelfristiges "Problem"

Hallo Biker68,

das Wichtigste ist, lass dich nicht stressen und geh dein erstes Mal gemütlich an.
Am besten gehst du allein auf deine erste Langstrecke. Typische Vorführeffekte und damit verbundene dumme Sprüche vom Beifahrer kann man da nicht gebrauchen.

Die Ladeplanung vom Auto ist auch in Version 2.3 schon akzeptabel. Eigenstress können dir vor der Fahrt diverse Apps für die Ladeplanung abnehmen. Zu nennen wären da z.B. "A better route planner" oder "Pump". Man kann dort bequem filtern nach Ladestationen, die man nutzen möchte bzw. die kompatibel zur eigenen Ladekarte sind.
Wenn ich z.B. auf Langfahrt gehe suche ich mir vorher schon Stationen raus, die mir angenehm sind. Nur so als Backup, falls der ID was vorschlägt, was mir nicht gefällt oder auch besetzt/defekt ist.

Falls unterwegs mal eine Säule nicht funktioniert, scheue dich nicht, die Telefonnummer auf der Säule anzurufen und dir Hilfe zu holen. Dauert meist nur zwei/drei Minuten, bis die Säule wieder läuft.

Nach ein paar Tausend Kilometern ist die Routine dann da. Restreichweiten von 20km stressen dann überhaupt nicht mehr.

Hotels...ich schaue mittlerweile gezielt nach Hotels mit eigener Säule. Kann man in den Vergleichsportalen oftmals direkt filtern. Notfalls auch einfach das Hotel anschreiben.

nabend zusammen

Lade auch meist zu Hause. Aber bin im Juni jetzt 2x in die Schweiz gefahren mit dem ID.4

Einfache Strecke ca.620 km

Hin mit vollem Akku 1x 30minuten und 1x15 Minuten geladen. Weil vor Ort keine Möglichkeit.

Zurück war der Akku fast leer und ich hab ihn immer runtergefahren unter 10% und dann 4x je ca.15minuten geladen

Wobei die Navi einen gute Job macht und man muss ja nicht bis 80% laden.

Habe so jedes mal für die Strecke 7 Stunden incl. Laden gebraucht.

Einmal war die angesteuerte Säule kaputt, bin mit 26km Restreichweite weiter gefahren und die Navi hatte direkt wieder eine 150kw Säule herausgesucht. Passte.

Jetzt noch mal nach Hamburg ca 450km und auch alles gut. Also ich bin echt zufrieden. Seit Januar schon 15 tkm gefahren, ohne Ladestress.

Lg

Ich plane Langstrecken derzeit noch mit der A better Route Planner App. Die Ladepunkte teile ich dann via GoogleMaps und dem Android-Auto-Navisystem mit. Das VW Navi ist dafür leider nicht optimal.

Ganz wichtig: Besorge dir mehrere Ladekarten und registriere dich bei Apps. Ich wähle nur Schnellladesäulen mit Minimum 150 kW Leistung. Beachte dass sich meistens diese Leistung teil, wenn 2 Auto zugleich tanken. 300 kW Ladesäulen sind also sinnvoll. Es sollten auch mehrere Ladesäulen an deinem Ladestopp vorhanden sein. Denn häufig sind die belegt und meiner Erfahrung nach ist ca. jede vierte defekt.

Die Lade-Preise sind extrem unterschiedlich, von 0,3 € bis über 1 € pro kW, und in jedem Land anders. In Deutschland kommst du günstig mit der Mobily+ / enBW Karte weiter, wenn du ADAC Mitglied bist. Im ersten Jahr ist auch WeCharge von VW gut, ab dem zweiten Jahr aber für Gelegenheitsnutzer zu teuer. Für Ionity Ladesäulen ist Plugsurfing jetzt überraschend günstig (0,35 €).